Darum ist langsam essen und gut kauen so wichtig

Darum ist langsam essen und gut kauen so wichtig

Schnell noch ein Brot, bevor es in den nächsten Termin geht. Mal eben den Teller leer futtern, bevor die Kinder Sie wieder brauchen. Oft merken wir gar nicht, wie schnell wir wirklich essen.

Und auch wenn wir nicht im Stress sind oder der Fernseher läuft, essen wir viel zu schnell. Aber warum ist das so problematisch?

Warum langsam essen und gut kauen?
Beim Kauen vermischt sich die Nahrung mit dem Speichel in Ihrem Mund. Dadurch kann die Nahrung leichter durch die Speiseröhre in den Magen gelangen. Die im Speichel enthaltenen Enzyme beginnen bereits damit, die Nahrung aufzuspalten. 
Beginnen Sie zu kauen, merkt Ihr Körper, dass Nahrung aufgenommen wird und bereitet sich darauf entsprechend vor. Man kann also sagen, die Verdauung fängt bereits im Mund an.

Sie nehmen Nährstoffe aus der Nahrung besser auf
Durch das Kauen wird die Oberfläche der Nahrung vergrößert und Zellwände werden mechanisch aufgebrochen. So können Nährstoffe aus den Zellen besser aufgenommen werden.

Speichel schützt die Zähne
Wenn Sie Ihre Nahrung gut kauen, bildet der Körper mehr Speichel. Dieser enthält Schutzproteine, die eine Schutzschicht auf den Zähnen bilden und die Zähne so effektiv schützen kann.

Verdauungsprobleme & Blähungen 
Größere Nahrungsstücke können vom Magen nicht gut verdaut werden. Sie gelangen unverdaut in den Darm und können dort übermäßige Gasansammlungen verursachen. Blähungen, Völlegefühl, aber auch unregelmäßiger Stuhlgang können die Folge sein. Viele unangenehme Verdauungsprobleme bessern sich schon durch ein bewusstes Kauen beim Essen.

Achtung beim Trinken
Essen mit einem Getränk “herunterzuspülen” kann einen ähnlichen Effekt haben wie nicht ausreichendes Kauen. Größere Nahrungsstücke werden einfach weggespült. Besser ist es, erst nach dem Essen zu trinken oder dann Schlucke zu nehmen, wenn Sie keine Nahrung mehr im Mund haben.

Langsam Essen hilft beim Abnehmen
Langsames Essen kann dabei helfen, durch kleinere Portionen satt zu werden. Mit Hilfe von Hormonen senden Magen und Darm Signale an Ihr Gehirn, wenn Sie ausreichend gegessen haben. Während Sie essen, dehnt sich die Magenwand, was dann Sättigungssignale aussendet. Allerdings setzt dieses Gefühl erst nach etwa 20 Minuten ein. Wenn Sie also innerhalb von zehn Minuten große Mengen an Nahrung verdrücken, essen Sie vielleicht deutlich mehr, als eigentlich nötig gewesen wäre, um satt zu werden. 

So können Sie lernen langsamer zu essen
Gewohnheiten sind schwer zu ändern. Die Essgeschwindigkeit ist eine Gewohnheit, die wir oft schon seit Jahren unverändert beibehalten. Es kann also eine ziemliche Herausforderung sein, das langsame Essen zu erlernen. Seien Sie geduldig mit sich, es lohnt sich!

  • Zählen Sie, wie oft Sie kauen. Idealerweise sollten Sie pro Bissen mindestens 20-30 mal kauen.
  • Genießen Sie ganz bewusst, was Sie essen. Dazu sollten Sie den Fernseher auslassen und sich stattdessen an den Esstisch setzen. Konzentrieren Sie sich bewusst auf Ihr Essen. Die Nahrungsaufnahme sollte ein entspannter Moment sein, in dem Sie nicht durch andere Dinge abgelenkt werden.
  • Versuchen Sie, Ihre Mahlzeiten abwechslungsreich zu gestalten. Das senkt das Risiko, in "Autopilot" zu schalten beim Essen.

Insbesondere, wenn Sie unter Verdauungsbeschwerden leiden, kann es sehr hilfreich sein, sich an ein langsames, bewusstes Essen zu gewöhnen und gründlicher zu kauen.