Kefir - einfach selbst gemacht

Kefir - einfach selbst gemacht

Kefir - gesund & erfrischend 

Obwohl die Kefirknolle im trockenen und sauberen Zustand entfernt an einen Blumenkohl erinnert, kann sie Erstaunliches leisten. Aus normaler Milch, aber auch aus pflanzlichen Alternativen zaubert sie in wenigen Tagen ein erfrischendes, leicht prickelndes Getränk.
Kefir erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Er ist eine gesunde und leckere Bereicherung für den Speiseplan. Seit einiger Zeit ist er auch immer häufiger in den Regalen der Supermärkte zu finden. Leider fehlt es dem industriell hergestellten Kefir an einer wichtigen Sache: Milchsäurebakterien. Durch das starke Erhitzen bei der Haltbarmachung werden diese Milchsäurebakterien abgetötet.
Um von den guten Eigenschaften dieser Bakterien zu profitieren lautet die Devise also: selber machen! Und wir verraten Ihnen hier wie es geht:

Was Sie brauchen

Was Sie brauchen um 500 mL Kefirgetränk herzustellen:
  1. mindestens 8 g Kefirknollen. Diese erhalten Sie online bei verschiedenen Anbietern oder im gut sortierten Bio-Laden oder Reformhaus. 
  2. 500 mL Milch. Sie können dafür natürlich herkömmliche Milch nehmen. Obwohl der Kefir einen großen Teil der enthaltenen Laktose verbraucht, können Personen mit einer Laktoseintoleranz auch auf laktosefreie Milch zurückgreifen. Wer es gerne vegan mag, nimmt Pflanzenmilch. Am besten geeignet sind geschmacklich die Sojamilch und die Kokosmilch. Hier ist etwas Experimentierfreude gefragt.
  3. Ein Gärgefäß. Praktisch sind Einmachgläser ohne Metallbügel, deren Deckel nur mit Gummidichtung aufgelegt werden, es gehen aber auch Gefäße aus Keramik oder Kunststoff. 
  4. Einen Gummiring und Frischhaltefolie.
  5. Ein Sieb, einen Trichter und einen Löffel aus Kunststoff.
  6. Ein Glas oder eine Flasche für das fertige Getränk.

Die Herstellung

Für die hauseigene Herstellung eines Kefirgetränks voll gesunder Milchsäurebakterien gehen Sie wie folgt vor:
  1. Geben Sie die Kefirknollen zunächst ohne Flüssigkeit in das gründlich ausgespülte Gärgefäß. Dieses darf auf keinen Fall Spülmittelreste enthalten. Darauf reagieren die Knollen sehr empfindlich.
  2. Geben Sie 500 mL Milch Ihrer Wahl dazu, achten Sie dabei auf Zimmertemperatur der Milch. Es kann laktosefreie, Pflanzen- oder Kuhmilch mit unterschiedlichem Fettgehalt verwendet werden. Da es häufig nicht bei dem einen Herstellungsdurchlauf bleibt, können Sie hier einfach variieren und nach und nach testen mit welcher Milch Ihnen der Kefir am besten schmeckt.
  3. Verschließen Sie das Gefäß. Verwenden Sie dazu entweder Frischhaltefolie, die sie mit einem normalen Gummi befestigen, oder nehmen Sie ein Einmachglas mit Gummidichtung (Achtung! Damit die bei der Fermentation entstehenden Gase entweichen können, muss unbedingt der Drahtbügel entfernt werden und der Deckel nur lose aufgelegt werden.)
  4. Das Gärgefäß sollte für etwa 24-48 h an einem lichtgeschützten Ort bei Zimmertemperatur lagern. Die optimalen Temperatur für die Gärung liegt zwischen 10°C und 25°C. Je kälter der Kefir gelagert wird, desto länger kann die Fermentation dauern und desto stärker überwiegt die Hefegärung. Der Kefir wird dann meist etwas milder, enthält aber auch mehr Alkohol und Kohlensäure. Bei wärmeren Temperaturen (ca. ab 20-22 °C) überwiegt die Milchsäuregärung und der Kefir wird saurer. Da es sich bei Kefirknollen um Mikroorganismen handelt, kann es vorkommen, dass die Fermentation mal länger oder mal weniger lange dauert. Hier ist hin und wieder Experimentierfreude gefragt.
  5. Jetzt können Sie den Inhalt des Gärgefäßes vorsichtig über ein Sieb in die Flasche oder das Glas gießen. 
  6. Reinigen Sie die Kefirknollen. Spülen Sie diese dazu mit lauwarmem Wasser sanft (!) ab.
  7. Jetzt müssen Sie nur noch das Gärgefäß mit heißem Wasser reinigen und dann können Sie Ihren ersten selbstgemachten Kefir genießen! (Aber natürlich kann auch erst ein Schluck probiert werden, bevor es an die Arbeit geht.)

Und zum Schluss noch ein paar wichtige Tipps 

  • Um eine Verunreinigung mit Bakterien zu vermeiden, fassen Sie die Kefirknolle bitte nicht mit den Händen an. 
  • Spülen Sie alle Utensilien gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser, denken Sie aber auch daran, dass Kefirknollen keine Spülmittelreste vertragen. Also anschließend alles sorgfältig mit Wasser abspülen.
  • Metall mögen die fleißigen Pilze gar nicht, verwenden Sie daher immer Kunststofflöffel und Siebe.
  • Den fertigen Kefir können Sie natürlich pur genießen. Sie können Ihn aber auch mit Gewürzen (Zimt, Cayennepfeffer, Ingwer) verfeinern. Oder ihn zu einem Smoothie mit Himbeeren (oder Blaubeeren) und Leinsamen (oder Chia Samen) verarbeiten. Auch im Müsli kann er für den zusätzlichen Kick sorgen. Nur erhitzen sollten Sie ihn nicht, denn dann geht der Nutzen der Milchsäurebakterien verloren.

Sollten Sie in Urlaub fahren, können Sie Ihre Kefirknolle für einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Setzen Sie ihn dazu mit etwa 300 ml Milch und einem Esslöffel Milchzucker an, um sicherzustellen, dass die Knolle nicht "verhungert". Auch hier darf das Gefäß nicht mit einem Drahtbügel gesichert sein. Die entstehenden Gase müssen entweichen können.
 
 Wir wünschen Ihnen viel Spaß und gutes Gelingen!