Ständig krank? Das könnte der Grund dafür sein!

Ständig krank? Das könnte der Grund dafür sein!

Haben Sie manchmal das Gefühl, einfach jede Erkältung mitzunehmen? Vielleicht fühlen Sie sich nebenbei auch müde und antriebslos, Ihre Nägel sind brüchig oder Sie verlieren vermehrt Haare? 

Und obwohl auch Haarausfall und Antriebslosigkeit die Lebensqualität beeinträchtigen können, ist die erhöhte Infektanfälligkeit wohl das am meisten alarmierende Zeichen.

Unsere Immunabwehr ist ein unglaublich komplexes und geniales System. Das Zusammenspiel von unterschiedlichen Abläufen, Zellen und Molekülen schützt uns effektiv vor Infektionen und bekämpft in den Körper eingedrungene Erreger rigoros.

Dabei ist es auf eine gute Versorgung mit bestimmten Vitaminen, Spurenelementen, Mineral- und anderen Nährstoffen angewiesen. Ein Stoff nimmt dabei eine ganz besondere Rolle ein. Und sein Mangel kann nebenbei all die anderen eben genannten Probleme auslösen.

Es geht um – Sie haben natürlich recht – Zink!

Sie haben bestimmt schon gehört, dass Zink gut für das Immunsystem ist, oder?

Wenn Sie mit einer Erkältung in die Apotheke gehen, dann bekommen Sie zum Beispiel manchmal ein heißes Getränk mit Zink und Vitamin C.

Aber warum ist das so? Was kann dieses kleine Spurenelement großartiges in unserem Körper bewirken? 

Ich wollte die Aussage nicht länger einfach so hinnehmen und habe mich auf die Suche nach Antworten gemacht.

Und ich habe weit mehr gefunden, als ich erwartet hatte. 

Kommen Sie mit mir auf eine kleine Entdeckungsreise in die spannende Welt des Immunsystems – und finden Sie heraus, warum Zink absolut unverzichtbar ist. Damit Sie nicht länger auf Aussagen vertrauen müssen.

Das Immunsystem reagiert sehr empfindlich, schon auf kleinste Veränderungen im Zinkspiegel. Das kann sich auf die spezifische und die unspezifische Immunität auswirken. 

Die unspezifische Immunantwort ist unser angeborenes Immunsystem, das uns von Geburt an vor Krankheitserregern und Fremdkörpern schützt. Es besteht aus verschiedenen Mechanismen und Zellen wie etwa Makrophagen, Granulozyten, dendritischen Zellen, Monozyten, Mastzellen und natürlichen Killerzellen. Aber es kann auch Botenstoffe bilden oder bakterientötende Substanzen, wie zum Beispiel das Enzym Lysozym, das die Zellwände von Bakterien abbauen kann.

Bei der spezifischen Immunantwort handelt es sich um das adaptive – oder erworbene – Immunsystem. Im Gegensatz zur angeborenen Immunantwort ist es sehr anpassungsfähig und lernt mit der Zeit immer mehr Krankheitserreger zu erkennen und unschädlich zu machen. Es bildet sich im Laufe unseres Lebens eine Art “immunologisches Gedächtnis”. 

Nach dem ersten Kontakt mit einem Erreger behält der Körper diesen sozusagen in Erinnerung. Bei jedem weiteren Kontakt durch eine erneute Infektion kann er dann schneller gezielt reagieren. 

Verändert sich nun der Zinkspiegel im Körper, dann hat das nachteilige Effekte für beide Teile des Immunsystems.

Eine Veränderung des Zinkspiegels kann auftreten, wenn wir mit der Nahrung nicht ausreichend Zink bekommen, oder die Aufnahme im Körper verhindert wird. Das kann zum Beispiel bei häufigen Darmproblemen oder Erkrankungen der Fall sein, aber auch bei älteren Menschen, SportlerInnen und pflanzlich lebenden Menschen ist es oft sehr schwierig den Zinkbedarf über die Nahrung zu decken.

Nehmen wir also an, der Zinkspiegel im Blut sinkt. Was passiert im Körper?

  1. Es werden weniger Granulozyten rekrutiert. Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und haben als Teil der unspezifischen Immunantwort die wichtige Aufgabe, Bakterien, Viren und Pilze zu bekämpfen. Einige Granulozyten können die Schädlinge dabei in sich aufnehmen und zerstören. Deshalb zählen sie auch zu den “Fresszellen”.
    Auch ihre Chemotaxis wird durch Zinkmangel vermindert. Als Chemotaxis wird der Vorgang bezeichnet, mit dem der Körper Immunzellen an bestimmte Stellen “lockt”. Durch Ausschüttung von Botenstoffen signalisiert er den Immunzellen etwa an eine Entzündungsstelle zu kommen, damit sie dort gezielt Erreger bekämpfen können.
  2. Zinkmangel beeinträchtigt die Aktivität der NADPH-Oxidase von neutrophilen Granulozyten. Was bedeutet das? Mithilfe der NADPH-Oxidase können die Immunzellen bei einer Infektion sogenannte reaktive Sauerstoffspezies bilden. Diese sind zwar in zu hohen Mengen auch schädlich, in kleinen Mengen, wie die Granulozyten sie bilden, um Viren und Bakterien zu bekämpfen, aber durchaus wichtig und gesundheitsförderlich. Liegt ein Zinkmangel vor, können am Ort des Geschehens nicht ausreichend dieser Sauerstoffspezies gebildet werden, um die Eindringlinge abzutöten.
  3. Auch auf Monozyten wirkt sich ein Zinkmangel aus. Monozyten gehören zu den Fresszellen und können schädliche Erreger in sich aufnehmen und abbauen. Befindet sich im Körper ein Infektionsort, bewegen sich die Monozyten dorthin, können ins Gewebe einwandern und sich sogar zu Makrophagen entwickeln. Durch einen Zinkmangel wird die Fähigkeit der Monozyten beeinträchtigt, zur Infektionsstelle zu reisen – also die eben beschriebene Chemotaxis. Aber auch ihre Reifung zu Makrophagen kann durch einen Mangel an Zink gestört werden.
    Wir haben jetzt schon eine ganze Reihe von Effekten auf das Immunsystem gesammelt, die durch einen verringerten Zinkspiegel ausgelöst werden können. Aber halten Sie sich fest, denn es kommt noch mehr!
  4. Die Natürlichen Killerzellen – auch NK-Zellen – sind dafür verantwortlich, mit Viren infizierte Körperzellen und Tumorzellen abzutöten. In Studien wurde nachgewiesen, dass es bei einem Zinkmangel zum einen zu einer verminderten Anzahl dieser NK-Zellen im Blut kommt, und zum anderen zu einer verringerten Zerstörung von infizierten Zellen und Tumorzellen.
  5. Beim spezifischen Immunsystem führt ein Mangel an Zink zu einer verschlechterten Bildung, Reifung & Funktion von T-Zellen. T-Zellen haben ganz verschiedene Aufgaben, sowohl bei der direkten Bekämpfung von Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen, als auch bei der Beseitigung anderer körperfremder Stoffe. Außerdem regulieren sie die Immunabwehr, etwa durch Aktivierung von anderen Immunzellen. T-Zellen sorgen weiterhin dafür, dass die Immunantwort nicht zu heftig ausfällt, um Autoimmunerkrankungen zu verhindern.
  6. Last, but not least: B-Zellen, die wichtig für die Produktion von Antikörpern sind, reifen bei einem Zinkmangel schlechter aus.

Puh. 

Fühlen Sie sich von dieser Aufzählung erschlagen? 

Dann fragen Sie sich, wie es wohl dem Körper geht, wenn er unter einem Zinkmangel leidet.

Laut WHO wird Zinkmangel als die fünfthäufigste Ursache für eine hohe Morbidität und Mortalität in Entwicklungsländern angesehen. Und selbst in den westlichen Industriestaaten wie Deutschland nimmt man an, dass ca. 40 % der Bevölkerung einen Zinkmangel haben.

Was also tun?

In diesen Zeiten ist ein starkes Immunsystem, das voll funktionstüchtig ist, wichtiger denn je! Wir sollten also besonders gut darauf achten, unserem Körper durch eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung alle nötigen Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. 

Leider kann sich auch eine gesunde Ernährung als ungenügend für den Zinkhaushalt erweisen. Insbesondere bei einer vorwiegend oder rein pflanzlichen Ernährung, bei Problemen mit der Zinkaufnahme wie etwa Erkrankungen des Verdauungssystems oder bei einem erhöhten Bedarf, zum Beispiel durch Sport, kann es trotzdem zu einem Mangel kommen. Idealerweise sollten Sie daher Ihren Zinkstatus überprüfen lassen und sich mit einem geeigneten Ergänzungsmittel optimal versorgen.